
Massagen sind mehr als nur Wellness
15. März 2025Die Welt der Öle ist faszinierend, vor allem wenn man bedenkt, dass Öle schon seit Jahrtausenden zur Pflege und Heilung verwendet werden. So hat man bereits in der Antike das wertvolle Olivenöl zur Verbesserung des Hautbildes genutzt. Deshalb wollen wir in diesem Artikel eine kleine Ölkunde mit euch machen.
Wenn wir von Ölen zum Massieren, zur Körperpflege und zur Heilung reden, meinen wir hauptsächlich pflanzliche Öle und deren Auszüge. Das einzige tierische Öl bzw. Fett das mir einfällt, ist das Ghee aus der Ayurveda-Massage. Ghee ist das indische Butterschmalz. Das Besondere an Ghee ist, dass es nicht industriell hergestellt wird, sondern in den eigenen vier Wänden relativ aufwendig, selbst gemacht wird. Dadurch soll es besonders rein werden, sodass nur die besten, nährenden und pflegenden Bestandteile übrig bleiben. Außerdem wird in Indien die Butter aus Joghurt hergestellt, was die Eigenschaften von Ghee verändert. Unser heimisches Butterschmalz kann also nicht als Ersatz dienen. Ihr könnt Ghee allerdings auch fertig kaufen. Angewandt wird es als Trägersubstanz, um die Wirkung von Heilkräutern zu verstärken oder pur um das feurige Pitta-Dosha im Zaum zu halten.
Kommen wir nun zu den pflanzlichen Massageölen.
Man verwendet im Allgemeinen neutrale Trägeröle, die auch relativ günstig zu bekommen sind. Möchte man eine besondere Wirkung erzielen, gibt man diesen Trägerölen sogenannte „Wirköle“ bei, das sind meist ätherische Öle.
Als Trägeröl bzw. Grundöl wird z.B. Mandelöl, Aprikosenkernöl, Sesamöl oder Kokosöl verwendet. Es gibt natürlich noch eine Vielzahl anderer, neutraler Öle, welche als Grundöl dienen können. Bereits die Grundöle haben jeweils ihre spezielle Wirkung und Eigenschaften. So ist Mandelöl gut für fettige Haut geeignet, da es die Poren nicht verstopft und durch die Reichhaltigkeit an Omega-3 die Haut beruhigt. Aprikosenkernöl ist mit den Vitaminen E und A reich an Antioxidantien und schützt so die Haut vor äußeren Einflussfaktoren wie Sonneneinstrahlung. Zudem zieht es schnell ein und hinterlässt kaum einen fettigen Film. Es ist auch besonders Allergiker verträglich. Aus diesen Gründen verwende ich bevorzugt Aprikosenkernöl für meine Anwendungen.
Das beliebte Sesamöl kenne ich vor allem aus dem Ayurveda. Es regt zahlreiche Stoffwechselvorgänge an, wirkt entgiftend und enthält als einziges Öl die Antioxidantien Sesamin und Sesamolin. Bei mir kommt es für die meisten Ayurveda-Anwendungen zum Einsatz. Nur Menschen mit Pitta-Veranlagung sollten lieber zu Kokosöl greifen.
Das Kokosöl kennen viele vielleicht schon aus der asiatischen Küche. Es eignet sich aber auch hervorragend für Massageanwendungen. Alternativ wird auch der Begriff Kokosfett verwendet, da es bei Raumtemperatur fest wird. Wegen der kühlenden Wirkung ist es ideal für die feurige Pitta-Konstitution im Ayurveda. Die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften dieses Öles machen es zum angenehmen Massageöl, das die Haut pflegt. Es hat große Moleküle, die ein verstopfen der Poren verhindern, und kann so gut zur Gesichtsbehandlung eingesetzt werden.
Soviel erst einmal zu den Grundölen.
Jetzt werde ich euch ein paar der wichtigsten ätherischen Öle vorstellen, die bei mir hauptsächlich zur Anwendung kommen.
Starten wir mit dem Lavendelöl. Es ist sicherlich das bekannteste und beliebteste Öl aus dieser Gruppe. Dabei sollte man auf die botanische Bezeichnung „Lavandula angustifolia“, den echten Lavendel, achten. Dieser hat die beste Wirkung. Von der Verwendung des Schopflavendels sollte man absehen, da dieser leicht toxisch wirken kann. Der echte Lavendel wirkt beruhigend, antiviral, antibakteriell und fördert durch die entzündungshemmenden Eigenschaften auch die Wundheilung. Lavendelöl kann man prima zur Narbenbehandlung einsetzen. In meiner Praxis nutze ich vor allem die beruhigende und stressreduzierende Wirkung in einer Duftlampe. Dadurch können meine Gäste besser entspannen und den stressigen Alltag hinter sich lassen.
Ein weiteres Öl, welches ich fast immer einsetze, ist Ylang-Ylang. Der blumige, jasminartige Duft passt wunderbar zu meinen Wellnessanwendungen. Ylang-Ylang wirkt antidepressiv, ausgleichend, entspannend und beruhigend. Es wurde sogar schon erfolgreich bei Menstruationsbeschwerden und Schlafstörung eingesetzt. Für mich ist es eines der wichtigsten Öle, um meinen Gästen die Anspannung und den Stress zu nehmen, und die innere Balance wieder herzustellen. Wer besonders gestresst ist, sollte ruhig mal zu Hause etwas Ylang-Ylang in der Duftlampe testen.
Das dritte ätherische Öl im Bunde wäre Mandarinenöl. Es darf für mich auch auf keinen Fall fehlen. Dieses Öl ist ebenfalls beruhigend, für mich steht aber vor allem die stimmungsaufhellende Wirkung im Vordergrund. Freude und Optimismus werden gefördert, wodurch wir einfach besser drauf sind und wieder neue Energie tanken können. Einfach ausgedrückt würde ich behaupten, es hebt die Stimmung.
Bei Massage Bittner kommen die ätherischen Öle vor allem in der Duftlampe zum Einsatz. Einfach um die Wirkung meiner Massageanwendungen zu verbessern. Möchte ich eine intensivere Wirkung erzielen, verwende ich diese Öle, in Verbindung mit den oben erwähnten Grundölen, direkt auf der Haut, zum Massieren. Selbstverständlich achte ich immer auf hohe Qualität, zuverlässige Lieferanten und wenn möglich Bio Qualität der Produkte.
Tipp für die eigenen vier Wände:
Testet doch einfach mal eine Mischung für die Duftlampe, ganz nach euren Bedürfnissen zusammengestellt. Oder mischt euch euer eigenes Öl, aus einem der Grundöle und den ätherischen Ölen die euch ansprechen. Ein paar Tropfen der ätherischen Öle reichen bereits aus, um eine Wirkung zu erzielen. Achtung!!! Ätherische Öle direkt auf der Haut können zu Reizungen führen. Daher Vorsicht im Umgang mit reinen Ölen.