
Entspannungstechniken, muss es immer kompliziert sein?
27. April 2025Ayurveda bedeutet also „Wissen vom Leben“ und stammt aus Indien. Entstanden ist es vor ca. 5000 Jahren am Fuße des Himalaya, und gilt somit als älteste Heilkunde der Welt. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen gibt es bereits Mitte des 2. Jahrhunderts v.Chr. Bei uns ist Ayurveda vor allem aus der Beautyszene und dem Antiaging bekannt. Im vorherigen Satz viel bereits der Begriff Heilkunde, allerdings möchte ich die Behauptung aufstellen, dass Ayurveda weitaus mehr ist, als nur eine Heilkunde.
Die Übersetzung „Wissen vom Leben“ sagt eigentlich schon alles aus. Es geht also nicht nur rein um Heilkunde, um das behandeln von Krankheiten, nein, Ayurveda ist eine Philosophie, eine ganzheitliche „Anleitung“, wie wir unser Leben gestalten sollten. Für uns westlich sozialisierte Menschen sind die asiatischen Ansätze oft schwer nachzuvollziehen, haben wir doch eine ganz andere Auffassung von Gesundheit und Heilkunde. Wenn wir an Heilkunde denken, geht es oft um Medikamente, Kräuter und Hausmittel, um eine akute Erkrankung zu bekämpfen. Hingegen wird in asiatischen Ländern, vor allem in den alten Lehren, immer das große ganze gesehen. Also vor allem welche Lebensumstände führen zur Krankheit, wo liegt die tatsächlich Ursache und wie sollte man sein Leben gestalten um gesund und leistungsfähig zu bleiben.
So würde ich Ayurveda in drei Bereiche aufteilen, die Philosophie, die Medizin und die Wohnkultur. Es sei angemerkt, dass sich die Bereiche alle überschneiden und den gleichen Stellenwert haben. Es gibt sogar einen astrologischen Zweig im Ayurveda. Sie sehen, Ayurveda geht weit über die reine Behandlung von Krankheiten hinaus.
In die heutige Zeit übertragen würde ich die drei Hauptzweige folgendermaßen „übersetzen“.
Die Philosophie im Ayurveda entspricht in etwa dem modernen Begriff „Mindset“, also die Sichtweise, wie wir auf unser Leben und unsere Welt blicken. Die Medizin kümmert sich, auf Grundlage aller Bereiche des Ayurveda, um die Wiederherstellung der Gesundheit, wenn mal etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist, und wir krank geworden sind. Und die Wohnkultur gibt uns Hinweise darauf, wie wir bauen, einrichten und wohnen sollten, dass wir ein gesundes, glückliches Leben führen können.
Insofern kann man Ayurveda also schon als „Heilkunde“ sehen, so beeinflussen doch alle äußeren und inneren Umstände unsere Gesundheit. Aus asiatischer Sicht würd ich das alles allerdings ehr als „Gesundheitskunde“ sehen, denn Ziel ist es ja, gar nicht erst krank zu werden, und unser Leben so zu gestalten, dass wir stets im Gleichgewicht bleiben. Es lohnt sich durchaus, sich mit den ayurvedischen Lehren zu beschäftigen, und einige Grundlagen in den Alltag zu integrieren. Spezielle Verhaltensweisen, wie z.B. die Morgenroutine, stelle ich in den nächsten Artikeln vor.




